Freitag, 24. Juli 2009

Another day in paradise am Lago Atitlán

Unsere nächste Etappe in Guatemala führt uns zum Lago Atitlán, einem See entstanden aus einem implodierten Vulkan. Zum Glück sind 3 andere Vulkane stehengeblieben (alle über 3000m hoch) und schaffen somit eine mystische Kulisse. Der See erinnert uns an den Comersee oder Lago Maggiore (halt ohne Häuser und George Clooney): satte grüne Berge, klares Wasser und traumhafte Natur. Alles eingerahmt von vielen kleinen indigenen Maya-Dörfern. Zu 95% leben hier wirklich noch Maya-Familien, gekleidet in ihren traditionellen bunten Trachten. Wir fühlen uns sehr wohl und fügen uns gut ein in diese so urtümliche und wenig materialistische Mikrowelt.

Unseren Aufenthalt versüssen uns unsere Bielefelder Nachbarn Bine & Olli, die ebenfalls auf der Panamericana unterwegs sind. Wir geniessen den vollen Luxus ihres super ausgestatteten Campers (inkl. Kühltruhe und Backofen!), Olli´s leckere Küche & Milkshakes, die regelmässigen Doppelkopf-Abende und die Ausflüge zu viert.
Der nachbarliche Morgengruss aus dem Bielefelder Camper ist: Moooorgen, another day in paradise! Und wir finden, dass Olli es damit ziemlich gut auf den Punkt bringt...
ach ja, wenn man doch die Nachbarn nach der Reise auch mit nach Hause nehmen könnte!

Willkommen am Lago Atitlán... Alexander v. Humboldt hat ihn zum schönsten Gewässer der Welt auserkoren - wir schliessen uns an!


Another day in paradise... besser kann man doch gar nicht aufwachen, oder? Der direkte Blick auf den See und die Vulkane ist umwerfend


Reise-Community: wir treffen Olli & Bine wieder, die wir schon aus Mexiko kennen und auch Jörg & Gisela aus Münster sind wieder mit von der Partie



Ohne Worte...




Bootsfahrt zum Maya-Dörfchen Santiago Atitlán... Olli und Patrick waren DIE Attraktion für die anwesenden Maya-Frauen. Es wurde gekichert, getuschelt, ca. 100 Fotos geschossen und eine gewissen Ähnlichkeit zu George Clooney (Olli) festgestellt :-) Fast hätten wir unsere Männer nicht zurückbekommen!


Die jüngste Bewunderin von "George Clooney"


Bine happy mit "ihrem George"


Santiago Atitlán... Stände, Schmuck und shoppen, shoppen, shoppen!


Soll ich die kaufen oder nicht???


Und irgendwo zwischen den Ständen haben wir dann unseren zusammen-rollbaren Camping-Tisch wiedergesehen, der uns in Mexiko geklaut worden ist... mittlerweile umfunktioniert als Schmuckstand! Es war 1 zu 1 der Gleiche - aber gut, man will ja nichts unterstellen... auf unser "Rückkauf-Angebot" von 15 Dollar ist der neue Besitzer auf jeden Fall nicht eingegangen ;-)


Gesichter, die Geschichten erzählen...



Das Gebiet um den See war mit am schlimmsten betroffen während des Bürgerkrieges in Guatemala... Eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an die vielen Toten


Religion spielt eine zentrale Rolle im Leben der Maya... Christentum gemischt mit traditionellem Glauben dominieren das Leben der Menschen hier



Dorfplatz-Atmosphäre


Die Girls happy nach all dem shoppen :-)


Männerausflug im Bulli: 100km-Seeumrundung in 8 Stunden mit 90-jährigen Anhalter und verdammt steilen, staubigen, engen Strassen...

Sonntagsmarkt in Chichicastenango, dem grössten Markt in Guatemala... Ein Feuerwerk an Farben, Menschengewühl, indigenes Handwerk, alte Traditionen. Es macht einfach nur Spass zuzugucken!

Allein die Fahrt im vollbesetzten Chicken-Bus war ein Erlebnis! Die Leute sitzen über-, auf-, neben- und untereinander, und was nicht passt, wird passend gemacht!

Besuch in einem weiteren indigenen Dorf am Atitlán-See... über 95% der Einwohner sind Maya, und wir stechen mittendrin raus wie bunte Hunde, auch wenn die Jungs wirklich alles versucht haben, um nicht aufzufallen ;-)

Na, sehen sie nicht umwerfend aus in ihren Trachtenhemden??

Bewundernswert... diese beiden Señores sind 82 Jahre alt und "mähen" den Rasen auf unserem Stellplatz mit einer Machete... stundenlang und in gebückter Haltung. Wir haben ihnen einen Kaffee gemacht und in die glücklichsten zahnlosen Gesichter geschaut, die wir je gesehen haben :-)

Dienstag, 21. Juli 2009

Vulkane und bohemian lifestyle in Antigua

Guatemala ist... soooo schön! Der Gedanke prägt sich immer mehr ein, je weiter wir durch das Land reisen mit seiner grünen, bergigen Natur und den unglaublich netten Menschen, die trotz ihrer Armut und ihrer schlimmen Geschichte das Lachen nicht verlieren.
Etwas müde von der ständigen Hitze (ja, wir klagen auf hohem Niveau ;-) ) durchqueren wir in 1 Tag das Land von der Karibikküste im Osten bis nach Antigua ins kühl-gemässigte Hochland im Westen. Die Strasse führt uns mitten durch Guatemala City (in jedem Reiseführer steht, man sollte die Hauptstädte Mittelamerikas eher meiden... und sie haben recht!), und wir sind froh, als wir nach 2 Stunden in dichtestem Verkehr und Abgaswolken endlich die Strasse nach Antigua finden. (Ich glaube, das Wort "Strassen-Schild" existiert gar nicht in Guate-Spanisch)

Antigua ist - im Gegensatz zu Guate City - einfach atemberaubend. Eingerahmt von 3 majestätischen Vulkanen erhebt sich diese alte Stadt aus der grünen Berglandschaft und versprüht eine einzigartige bohemian-lifestyle-Atmosphäre: Künstler, Galerien, kleine Cafés in traumhaften Kolonial-Hinterhöfen, abendliche Life-Konzerte in Bars, Kopfsteinpflaster-Gassen, Hilfsprojekt-Organisationen, Aussteiger, Sprachstudenten... und wir mit Bulli mittendrin.

Überall sind zudem die Einflüsse der alten Maya-Kultur zu sehen: über 60% der Menschen hier sind direkte Nachfahren, kleiden sich immer noch in traditionellen bunten Trachten und sprechen ihre alten Sprachen. Ihre bunten Handwerksprodukte sind überall in der Stadt zu finden und füllen die zahlreichen Touri-Läden... man hört an jeder Ecke "bolsas muy bonitas, amiga, precio especial, solo for you!" - und irgendwann regen sich natürlich die Shoppingtriebe, so dass wir jetzt auch mit bunten Jute-Taschen und -röcken rumlaufen, wie es sich halt für richtige Hippies gehört ;-)

Unser Übernachtungsplatz während der 2 Wochen in Antigua ist speziell: wir stehen mitten auf dem Areal der Touristen-Polizei, die während 24h nichts anderes tut als die zahlreichen Touris vor jeglichen (vermeintlichen) Übergriffen zu schützen. Ausser uns leben noch ca. 20-30 Polizisten in den behelfsmässig restaurierten Bauruinen des Geländes, und auch wenn wir mit Sicherheit schon schöner gecampt haben auf der Reise, so ist es wohl der sicherste Stellplatz, und dazu noch alles gratis!! Wir werden sogar auf dem Polizei-Pick-up zu einem Aussichtspunkt in der Umgebung chauffiert, super Service! Aber anscheinend leider auch notwendig...

Das tollste Erlebnis ist unsere Vulkanwanderung auf den Pacaya, 2.500 m hoch. Nach einem etwas mühsamen Aufstieg über Lavageröll und dampfende Steine sehen wir am Gipfel die flüssige Lava den Berg runter laufen... ein unglaubliches Bild! Es war so heiss, dass sogar unsere Schuhe angefangen haben zu schmelzen... wahnsinn, da fühlt man sich plötzlich ganz klein als Mensch daneben...
So, und jetzt wie immer ein paar Fotos!!! :-)

Adios Hitze... unsere letzte Nacht bei über 33 Grad in Rio Dulce an einem kleinen Hafen (es gibt jetzt kaum noch Campingplätze, d.h. wir müssen etwas kreativer werden in unserer Suche nach sicheren Stellplätzen... aber Bruno lässt uns für ein paar Quetzal bei ihm übernachten!)



Auf der Fahrt nach Antigua... vorbei an Bier-Lastern und durch die Abgase von Guate-City


Das koloniale Traum-Städtchen Antigua... wärmstens zu empfehlen für jeden Spanisch-Sprachkurs-Willigen


Typisch für Guatemala: Vulkane und Chicken-Buses


Markthallen mit unendlichem Angebot an bunten Handwerkssachen der Maya


Heiligenfiguren der Mayas... z.T. bewohnen diese Holzpuppen eigene Häuser, bekommen täglich frisches Essen und werden überhäuft mit Geschenken!


Unser Stellplatz bei der Polizei ;-)


Fahrt auf dem Polizei-Pick-up zum Aussichtspunkt... mit 80 km/h über Kopfsteinpflaster!



... und der Ausblick über den Vulkan Agua und die Stadt



Vulkanbesteigung des Pacaya... einfach nur unglaublich.

Wir kommen bis auf 3m an die Lava heran


Campingplatz-Feeling und Grillen


Unser Surfbrett hat nach nur 4 Monaten das Zeitliche gesegnet... aber als Sitzbank lässt es sich noch super verwenden!


Grill- und Campingnachbarn: Panamericana-Reisende Matthias aus Basel und Gisela & Jörg aus Münster


Ach ja, Doko (Doppelkopf) haben wir auch gezockt in Antigua, und zwar nächtelang!!! Schön, dass wir euch getroffen haben Kathi und Silvan ;-)