Donnerstag, 25. Juni 2009

Pinche hueva - relaxen in der Karibik!

Nach fast 3 Monaten in Mexiko sind wir endlich an den traumhaften Stränden der Karibik angekommen... auf dem Weg Richtung Cancún freuen wir uns auf den Blick auf türkisblaues Wasser und weiße Sandstrände - allerdings versperren riesige Betonbauten den Blick auf das Meer und wir sehen über Kilometer nichts außer Hotelburgen und Resorts... willkommen im Mallorca der Amerikaner!
Erst 20 km südlich von Cancún sehen wir zum ersten Mal die Karibik - und ja... es sieht so traumhaft aus wie auf allen Postkarten!!!

Die ersten Nächte verbringen wir auf einem kleinen Campingplatz mit direktem Blick auf den weißen Sandstrand, um uns herum sind Luxus-Resorts, Jet-Ski-Verleihe und amerikanische Hochzeiten am Strand, und wir mischen uns einfach unter die Hotelgäste und genießen mal wieder ein bisschen Luxus mit Sonnenliegen am Strand und Cocktail in der Hand.

Man könnte meinen, wir sind nach all den Monaten auf Reisen MEGA entspannt und erholt, aber uns stecken die Hitze, die langen Autofahrten und das schlechte Schlafen wegen der hohen Temperaturen im Bulli ganz schön in den Knochen, und wir beschließen einfach mal ein paar Tage so richtig "abzuhängen" :-)
Wir finden eine traumhafte Bucht südlich von Playa del Carmen, an der noch keine Hotels stehen und nur ein paar Palapas (Holzhütten) hier und da das Grün des Dschungels durchbrechen.
Und abgesehen von einem Einkaufs- und Tauchausflug nach Playa del Carmen und einem Ruinenbesuch in Tulum tun wir genau das: RELAXEN :-)
Lesen in der Hängematte, Schwimmen im türkisfarbenen Meer, Strandspaziergänge, ein bisschen Spanisch lernen und abends mit den Nachbarn im Zelt ein Weinchen trinken... wir genießen diese Ruhe-Tage aus vollstem Herzen.
"Pinche hueva" sagen die Mexikaner dazu, wie wir von unserem Zelt-Nachbarn lernen, "I am great f*ing lazy" :-)

"Lazy" scheint auch unser Bulli zu sein, denn plötzlich laden unsere Batterien nicht mehr und wir haben keinen Strom mehr... die Kinderkrankheiten hören einfach nicht auf!
Zuerst bauen wir mit Hilfe eines Schweizer Ingenieurs eine neue Hilfs-Batterie ein (maritime deep cycle Batterie statt Autobatterie) ... und müssen dann wegen eines Problems an der Lichtmaschine mal wieder 2 Werkstatt-Tage in Tulum einlegen.
Zum Glück ist der Werkstatt-Besitzer ziemlich fit und zeigt uns, dass ein Teil der Elektrokabel am Motor von Anfang an falsch zusammengesteckt war... so viel zu den 8 Wochen Wartezeit in San Diego!!!
200 $ ärmer verlassen wir Tulum mit einem Bulli, der wieder wie am Schnürchen rollt und uns Richtung Grenze zu Belize fährt.

Nach 85 Tagen in "mi querido México" ist es Zeit für eine neue Etappe (man hört schon Witzchen von zu Hause, dass wir ja gar nicht vorwärts kommen ;-) ) und wir werden jetzt über Belize nach Guatemala einreisen.

Die nächsten News gibt's also von dort!
Hasta muy pronto amigos!


Willkommen in der Karibik! Ami-Hochzeit am Strand...


Ein Strand wie auf den Postkarten... soooo schön!


Unser Campingplatz am Traum-Beach zwischen Palmen


Unser Relax-Strand




Tauch-Ausflug zu den Riffen vor Playa del Carmen mit Muränen, tropischen Fischschwärmen, Barracudas, Langusten und Rochen



Regenzeit in der Karibik... wir ziehen uns in den Bulli zurück, lernen Spanisch, schreiben Blog und freuen uns über ein paar Grad Abkühlung!




Ein letztes Mal Ruinenprogramm in Mexiko... die unglaublich schön gelegenen Ruinen von Tulum




Mechaniker-Session am Strand... eine neue Batterie wird eingebaut




Und dann muss der Bulli trotzdem noch mal in die Werkstatt in Tulum :-(


Auf dem Weg Richtung Grenze zu Belize halten wir noch in Mahahual, dem südlichsten Zipfel der Karibikküste Mexikos und übernachten bei Freunden von Freunden im "Strandgarten"... alles mega gastfreundlich und easy-going hier!


Salud! Auf unsere wunderbare Zeit in Mexiko und alle neuen Erfahrungen!

Sonntag, 21. Juni 2009

Schwimmen mit den Wal-Haien

Die karibische Version von Sylt - die Isla Holbox - hat einiges zu bieten: die gleiche Form und Größe wie der Zwillingsbruder in der Nordsee, einsame weiße Sandstrände, karibisches Wattenmeer, Überfahrt mit der Fähre und leckeren Fisch.
Nur die anzutreffenden Zeitgenossen unterscheiden sich: Wal-Haie statt Dieter Bohlen, Manta-Rochen statt Gosch-Lachs und Taco-Stand "El Sireno" statt Sansibar.

Wir lassen unseren Bulli auf dem Festland stehen, setzen mit der Fähre über und gönnen uns ein klimatisiertes Zimmer, in dem wir erstmals seit Tagen Temperaturen um die 20 Grad genießen können - herrlich!

Am nächsten Morgen fahren wir mit einem kleinen Fischer-Boot raus auf's karibische Meer, um mit dem größten existierenden Fisch, dem Wal-Hai, zu schnorcheln. Die Wal-Haie werden bis zu 14m lang, fressen aber im Gegensatz zu ihren weißen Artgenossen nur Plankton und kleinste Fische... zumindest hoffen wir das!
Auf der Fahrt sehen wir fliegende Fische, die meterweit über das türkisfarbene Meer segeln und Flamingos und Pelikane, die an den einsamen weißen Sandstränden brüten.

Plötzlich tauchen vor uns an der aufgewühlten Wasseroberfläche große, schwarze Flossen auf und der Mut verlässt einen plötzlich: hier sollen wir ins Wasser springen??
Aber es sind noch keine Wal-Haie, die wir hier sehen, sondern 3 riesige Teufelsrochen mit ca. 5m Spannweite, die gerade ihr Frühstück an der Wasseroberfläche jagen. Majestätisch "segeln" sie vor uns durch's Wasser und wir sind mal wieder sprachlos über die Wunder der Natur.

Doch dann ist es so weit: vor uns taucht die typische dreieckige Flosse auf, die wohl alle aus einem ganz bestimmten Film kennen ;-)
Wir ziehen uns die Schwimmwesten, Flossen und Schnorchel an und warten auf das Zeichen unseres Guides, um ins Wasser zum Wal-Hai zu springen.
Tres - Dos - Uno... es geht los. Und tatsächlich kommt der Wal-Hai direkt auf uns zu... ich sehe seinen riesigen Kopf und seinen 9m Körper nur einen Meter von mir entfernt, wenn ich meinen Arm ausstrecken würde, könnte ich ihn berühren.
Vor lauter Faszination vergesse ich komplett mich zu bewegen, und der Guide zieht mich einfach mit sich mit. Wir schwimmen einige Minuten direkt neben dem Wal-Hai und man sieht jedes Detail seines riesigen Körpers... und tatsächlich, das Tier ist absolut friedlich und interessiert sich eigentlich gar nicht für uns, zum Glück!
Nach ein paar Minuten ist alles vorbei, aber das einmalige Gefühl bleibt... unglaublich, was für ein Glücksgefühl einem so ein friedlicher Riese geben kann.

Leider sind wir nicht das einzige Boot, das den Wal-Hai entdeckt hat, und mittlerweile haben sich bestimmt 12 Schiffe mit Touristen genähert, von denen ein paar wirklich anfangen den armen Wal-Hai zu jagen. Das ist dann immer die negative Seite dieser Natur-Schauspiele...
Trotzdem, wir fahren zurück mit der Gewissheit etwas ganz Einmaliges erlebt zu haben!

Das Fährschiff zur Isla Holbox


Taco-Stand statt Sansibar :-) Die Tacos de Camarones waren die besten, die wir in ganz Mexiko gegessen haben!


Bootsfahrt im türkisfarbenen Wasser der Karibik


Einsame Küstenlandschaft mit Flamingos und Pelikanen


Die Manta-Rochen... 4-5m breit!


Na, kommt euch das bekannt vor?? :-)


9m lang war dieses Riesen-Examplar, grössere Wal-Haie werden bis zu 14m. Trotzdem, die Proportion zum Boot dahinter sagt alles :-)


Trés, dos, uno... vamos!!! Und plötzlich waren wir im Wasser beim Wal-Hai


Gut, die Bilder sind geklaut von Google :-) Aber so haben wir den Wal-Hai wirklich gesehen!!


Super happy nach dem schnorcheln!!!


Die Kehrseite der Medaille... die Touri-Boote umkreisen den armen Wal-Hai

Freitag, 19. Juni 2009

Yucatán - back to civilization

Nach vielen Tagen im mystisch-grünen Dschungel und Hochland von Chiapas befinden wir uns jetzt auf der Halbinsel Yucatán.
Fast erleben wir einen "Kulturschock", als wir plötzlich wieder die breiten geraden Highways sehen, die touristische Infrastruktur und die großen Einkauf-Malls... hier ist also wieder das moderne Mexiko des 21. Jahrhunderts!
Zum Glück sind aber auch in Yucatán noch die geschichtsträchtige Vergangenheit und die architektonischen Meisterwerke der ehemals so mächtigen Mayakultur zu finden, so dass wir weiter auf den Spuren der alten Gründer des großen Mayareiches wandeln können. So spannend!


Unser erstes Ziel ist die Stadt Campeche, eine toll restaurierte Kolonialstadt direkt am Golf von Mexiko, wo wir uns wie immer auf die Suche nach einem sicheren Stand- und Schlafplatz für uns und unseren Bulli machen.
Unser Campingbuch führt uns direkt in den Hinterhof des Hauses von Anita und Juan Antonio, einem ca. 80-jährigen mexikanischen Ehepaar, das kurzerhand ihre Wiese vor dem Haus zu einem Campingplatz umfunktioniert hat, wie man deutlich am selbstgebastelten Schild "TRAILER PARCK" lesen kann :-)

Um 6.44h morgens werden wir vom Riesen-Lautsprecher eines durch die Strassen fahrenden Mexikaners geweckt, der lautstark seine "Pollos asados", also über dem Grill geröstete Hühnchen anpreist.
Nein danke, da essen wir doch lieber unsere Cornflakes zum Frühstück - aber wir sind wach, und da die Innentemperatur des Bullis sowieso schon wieder über 33 Grad steigt, stehen wir auch gleich auf - von wegen immer nur ausschlafen auf unserer Reise!


Nächstes Reiseziel ist Uxmal, eine der beeindruckendsten alten Maya-Städte in Mexiko.
Aber bevor wir uns auf die 3-stündige Fahrt machen, stoppen wir noch in einem riesigen Centro Commercial, um endlich mal wieder unseren Kühlschrank und die Vorratskisten zu füllen... wir könnten ja sonst verhungern in Mexiko :-)
Wie immer können wir uns gar nicht von der Obst- und Gemüseabteilung trennen: hier gibt es Berge von frischen Mangos, Papayas, Avocados, Limonen, Tomaten (jawohl - es gibt tatsächlich noch Tomaten, die nicht nur nach Tomaten aussehen, sondern auch nach Tomaten schmecken!) - und das alles für so wenig Geld... toll!


Mit vollen Tüten machen wir uns auf den Weg nach Uxmal (ausgesprochen wird das Usch-mahl) und müssen auf dem Parkplatz mal wieder feststellen, dass wir fast die einzigen Touristen sind, die zur Zeit in Mexiko reisen.
Der Schweinegrippe-Effekt ist wirklich im ganzen Land spürbar, und die derzeitige Auslastung von nur 7% der touristischen Einrichtungen macht dem Land und den Menschen schwer zu schaffen. Schon oft haben wir vor verschlossenen Restaurant- oder Hoteltüren gestanden, überall war zu lesen "se vende" (zu verkaufen) und viele Mexikaner sind verzweifelt... Erst die Drogenkriege, dann die Wirtschaftskrise, jetzt die Schweinegrippe - dem Land und den Menschen geht es nicht so gut zur Zeit.
Obwohl wir die Ruhe und Einsamkeit auch genießen, wünschen wir Mexiko auf jeden Fall, dass der Tourismus bald zurückkehrt...


Aber zurück zu den Ruinen! Majestätisch erheben sich die 39m hohen Pyramiden von Uxmal aus der staubigen und heißen Ebene von Yucatán, es ist schon faszinierend, was die Maya hier um 600 n.C. errichtet haben, und das ganz ohne Lasttiere, die Erfindung des Rades und Metallwerkzeuge.
Überall auf den Ruinen sind mystische Symbole, Abbildungen ihres gefiederten Schlangengottes Kukulcán und des Regengottes Chac-Mool sowie Bilder von Menschen-Opfern... am liebsten würde man sich 1.500 Jahre zurückbeamen und bei einem ihrer Rituale zusehen.
Etwas belebt werden diese Bilder bei der nächtlichen Light- und Sound-Show, die wir uns als "Maya-Profis" natürlich auch noch ansehen. Magisch erhebt sich parallel dazu der Vollmond am Himmel, und für einen kurzen Moment fühlt man sich dann doch wie in der Zeit zurückversetzt.


Unser Campingplatz für die Nacht ist der Parkplatz vor den Ruinen von Uxmal - für ein paar Pesos lässt der Parkplatzwächter uns hier übernachten.
Nach unserem Gross-Einkauf heute haben wir mal wieder richtig Lust selbst zu kochen, und zwar so ein richtiges "Mama-Essen": Hackfleischbällchen ;-)
Manchmal vermisst man eben doch sein zu Hause...


Einen Tag später machen wir das gleiche Ruinen-Programm fast noch einmal: in Chitzén Itza, einem der "neuen" 7 Weltwunder.
Danach reicht es dann auch erst mal mit Ruinen, v.a. da die Temperaturen derzeit Richtung 40 Grad steigen und uns fast das Gehirn wegbrennen. Wo bleibt nur der Regen?? (wir hätten nicht gedacht, dass wir das mal sagen würden!)


Buena Onda!

Trailer-"PARCK" in Campeche bei Anita und Juan Antonio im Hinterhof :-)


Ihre Hunde Cucaracha, Canela und Vainilla in der Hoffnung, etwas von unserem Frühstück abzubekommen... unsere Schuhe verstauen wir jetzt nachts immer gut ;-)


Unser Stellplatz in Uxmal direkt bei den Ruinen (wer findet den Bulli??)

Ruinen bei Tag... und bei Nacht!

Als echter Ruinenforscher muss man diese natürlich erst bezwingen...

... um dann beim Regengott "Chaac Mool" um Regen und etwas kühlere Temperaturen zu bitten (und noch vielleicht ein kühles Bierchen, wenn er gerade schon dabei ist)


Ca. 50 Grad in der Sonne, aber wir halten tapfer durch!


Küss mich, ich bin ein verzauberter Prinz!


Ruinenforscher bei Nacht mit Vollmond


Zeit für's Abendessen... Hackfleischbällchen bzw. Frikadellen bzw. Buletten bzw. Fleischpflanzerl ;-) Lecker!

Das gleiche Ruinen-Programm noch mal ein paar Kilometer nördlich in Chitzén Itza...